Dank an Georg Müller vom IMK für seine Hilfsbereitschaft. Wer mal eine Super-Homepage sehen will oder sich für Astronomie, Pilzforschung, Bücherserver, Island oder Musik ... interessiert, sollte "Georgs geile Seite" besuchen. |
"Meiner Meinung nach sind die verschiedenen Modelle in der Kurzfrist (bis 3 Tage) ziemlich gleich gut. Das, was Du früher uebers FAX empfangen hast, war auch nichts anderes, als was jetzt im Netz angeboten wird.
Die von Dir angesprochenen Handkorrekturen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Wetterlage vorliegt, bei der ein bestimmtes Modell erfahrungsgemäß Schwächen zeigt (z.B. erfaßt das eine blockierende Hochs vor der Westküste Europas nicht richtig, oder prognostiziert in den Tropen zu wenig Niederschlag usw.). Zudem spielt natürlich noch die Erfahrung des jeweiligen Meteorologen eine Rolle: Wie stellt sich der Wetterablauf bei einer bestimmten Situation in einer bestimmten Region dar? Diese Erfahrung kannst Du aber im Laufe der Zeit auch selbst gewinnen.
Wie gesagt in der Kurzfrist sind die Unterschiede minimal und die Produkte aus dem Web gut zu gebrauchen, zumal wenn man (wie bei mir :-) mehrere Modelle vergleichen kann.
Ab dem 5. Tag wird's allgemein kritisch, weswegen ich die Weltweitkarten auf das AVN beschränke.
Eine kleine Hilfe hierbei sind die Ensemble-Prognosen (die leider nicht immer ganz aktuell sind) auf meiner Seite. Dort werden mehrere Prognoseläufe mit dem MRF mit leicht abgeänderten Beobachtungsdaten gemacht und nachgeschaut, ob die Ergebnisse 'auseinanderlaufen' oder nicht. Das läßt Rückschlüsse auf die momentane 'Vorhersagbarkeit' des Wetters zu."
GEHT SO! Fast nur Binnenwetter. GUT für Küstensegeln. |
MUß! |
GEHT SO. Für Deutsche Bucht, Niederl./Belgische Küste und Südengland. |
GUT! |
Europa | |||||||||
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500 hPa, Bodendruck | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film |
850 hPa Temperatur | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film |
Mittlere Wolken | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | Film | ||
Niederschlag | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | 6-Panel | Film | |
Vorticityadvektion | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
700 hPa Vertikalbew. | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
Pot. Äquiv. Temp. | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
10 m Wind | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h | ||
10 m Wind (M-eur.) | Analyse | 12 h | 24 h | 36 h | 48 h | 60 h | 72 h |
500hPa/Bodendruck - karl3_02.gif (7K) [Klick hier für Gesamtbild karl3_03.gif (40K)] |
Exkurs: Grundlegendes zu Höhenwetterkarten Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum sich die Meteorologen intensiv mit dem Wettergeschehen in der Höhe beschäftigen:
Atmosphärischer Druck ist nichts anderes als das Gewicht der Luftsäule oberhalb einer beobachteten Fläche. Das blaue Rechteck links sei eine Luftsäule mit niedriger Temperatur. Die eingezeichnete Ebene hat genau 50% der gesamten Luftsäule über sich. Daraus ergibt sich der Druck, z.B 500 hPa und die Ebene, in der dieser Druck herrscht, liege 5500m über dem Meeresspiegel (die Höhe einer solchen Ebene mit Punkten gleichen Luftdrucks wird als Geopotential bezeichnet). Wird diese Luftsäule gleichmäßig erwärmt, dehnt sie sich nach allen Seiten aus (rotes Rechteck), die Dichte der Luftmasse sinkt. Da sie auf dem Boden steht, kann die gesamte Ausdehnung in vertikaler Richtung nur nach oben erfolgen, während sie sich in der Horizontalen in alle Richtungen ausdehnen kann. Die Ebene in 5500m Höhe hat jetzt nicht mehr 50%, sondern 60% der Luftsäule über sich, es herrscht dort also ein höherer Druck. Die Ebene, auf der 500hPa herrschen, ist in eine größere Höhe gewandert, sagen wir 5600m. Im Umkehrschluß geht aus der Höhe einer Druckschicht hervor, welche mittlere Temperatur in der darunterliegenden Luftsäule herrscht. Man könnte diese Temperatur auch näherungsweise ermitteln, indem man den Mittelwert aus der Temperatur am Boden und in der gewünschten Höhe bildet. Aus technischen und parktischen Gründen verwenden die Meteorologen jedoch das Geopotential. Neben dem Geopotential/ Schichthöhe trifft man häufig auf den Begriff Schichtdicke. Damit ist die Differenz zweier Schichthöhen gemeint, also etwa die Dicke der Schicht 500hPa-1000hPa. Isobaren kennt jeder, es sind Linien, die Punkte gleichen Luftdrucks in Bodenhöhe verbinden. Sie verdeutlichen also die Druckverhältnisse am Boden und lassen somit u.a. Rückschlüsse auf Windrichtung/ -geschwindigkeit und den Verlauf der Fronten zu. Die Bodendruckangaben sind immer normiert auf NormalNull (SeaLevelPressure). Der an der Bodenstation tatsächlich gemessene Druck wird anhand einer Standardskala auf Meereshöhe reduziert. Isohypsen sind die Umkehrung der Isobaren. Isobaren repräsentieren den Druck bei gleicher geographischer Höhe (NormalNull), Isohypsen repräsentieren die geographische Höhe bei gleichem Druck (z.B. 500hPa)). Die Karten mit den Schichthöhen sind zu lesen wie eine Landkarte. Die Höheschichtlinien entsprechen den Höhenlinien eines Gebirges. Die Erhebungen (genannt Rücken) sind die im Mittel warmen Hochdruckgebiete, die Täler (genannt Tröge) die im Mittel kalten Tiefdruckgebiete. Man verwendet in der Meteorologie verschiedene vertikale Koordinaten, also Maßsysteme für die Höhe, jenachdem, welches für das anstehende Problem am besten geeignet ist. Neben dem karthesischen System 'Meter über NN' und Systemen wie den 'isentropen Koordinaten' (potentielle Temperatur einer Schicht als Höhenmaß) werden am häufigsten die isobaren Koordinaten benutzt, also der Luftdruck. Man mißt Wettervorgänge daran, in welcher Druckschicht sie ablaufen. Die Höhe über NormalNull ist dabei 'zweitrangig' oder es ist eine abhängige Größe. Neben meßtechnischen Gründen wird dieses System vor allem deshalb bevorzugt, weil es implizit die Abnahme der Dichte mit der geographischen Höhe berücksichtigt, sodaß sie in den Gleichungssystemen nicht mehr berücksichtigt werden muß und diese sich dadurch wesentlich vereinfachen lassen. (Das Drucksystem ist von Bedeutung für die unten beschriebene Karte der Vertikalbewegungen der 700hPa- Schichthöhe (s. dort)). Die o.g. Druckskala wird definiert an der sog. Standardatmosphäre. In dieser Standardatmosphäre liegt die Oberfläche der 500hPa-Schicht in 5520m Höhe über NN, dies ist die Normhöhe der 500er-Schicht. Die 500hPa-Schicht hat eine gewisse Sonderstellung. Sie teilt die Masse der Atmospäre ungefähr in zwei Hälften, und die dort ablaufenden Prozesse (Windströmungen) haben auch herausragenden Einfluß auf das Wettergeschehen. |
Exkurs zur Chart Vorticityadvektion Vorticity (engl. vortex: Wirbel, Strudel) und Vorticityadvektion sind (für Nicht-Physiker und manch einen Meteorologiestudenten) eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, die ich aber (so gut ich kann :-) zu erklären versuche, da sie über Zustand und Entwicklung eines Tiefs einiges aussagen. Die Größe Vorticity bezeichnet durch ihr Vorzeichen die Wirbelrichtung eines Windfeldes. Positive Vorticity bedeutet (auf der Nordhalbkugel!) zyklonale, also linksdrehende Wirbelbewegung. Ihr Wert kennzeichnet die Wirbelgröße eines Windfeldes, d.h. den 'Drang' oder 'Spin' einer Luftmasse, ihre Zugbahn zu krümmen, d.h. einen Wirbel auszubilden. Je größer die Vorticity, desto enger ist der Bogen, in dem der Wind um ein Zentrum wirbelt. Weiterhin geht hohe Vorticity immer einher mit hohem Druckgefälle und Windgeschwindigkeiten. Advektion bedeutet allgemein den horizontalen Transport von Energie durch Luftmassen, also von Wärme, Feuchtigkeit oder eben von Vorticity, die alle als eine Form von Energie aufgefaßt werden können (Gegenteil Konvektion: Energietransport in vertikaler Richtung). Advektion von positiver Vorticity bedeutet zum einen eine Zunahme der Vorticity, d.h. das Tief vertieft sich. Zum anderen bewrirkt sie aber auch ein Ansteigen der Luftmassen im Verlauf des Wirbels und somit Erhöhung der Niederschlagsneigung an der Trogvorderseite. Bei negativer Vorticity gilt alles anders herum! Man unterscheidet zwischen absoluter und relativer Vorticity. Die Wirkung der Erdrotation kommt in Form des Coriolis-Effektes erst bei großräumigen Luftbewegungen über mehrere tausend Kilometer zum tragen und wird durch die absolute oder planetare Vorticity ausgedrückt. Bei der in den Wettercharts dargestellten Vorticity handelt es sich immer um relative V. Sie beruht nicht auf dem Coriolis-Effekt, sondern auf einem Zusammenspiel von strömungsmechanischen Vorgängen, Druckgefälle, der Zentrifugalkraft durch die Drehung des Windes um die vertikale Achse des Tiefs etc., und zwar bezogen auf eine ruhende Erdkugel. Auf dem unten stehenden Bild sind nebeneinander zwei Analysecharts zu sehen. Sie zeigen beide dieselbe Situation zum selben Zeitpunkt mit einem Tief über dem Atlantik westlich der iberischen Halbinsel (Rechts ist Portugal zu sehen, ganz oben die Südspitze Islands, darunter Irland) . Auf beiden sind die Isohypsen der 500hPa-Höhe (in Metern bzw. Dekametern) durch weiße Linien dargestellt. Die farbigen Flächen zeigen links die Vorticity, rechts die V-Advektion, beides in der 500hPa-Höhe.
Als zweites fällt der Wirbel im Norden auf, der sich von dem großen Tief im Süden abgekoppelt hat und im Kern eine recht hohe Vorticity aufweist. Dort bildet sich also deutlich ein Tiefdruckgebiet aus. Aber, wie die rechte Chart zeigt, findet dort fast keinerlei V-Advektion statt! Dies bedeutet zum einen, daß dort kein Hebungsantrieb wirkt (der zu einem Ansteigen der Luft führen würde, s.o.) Zum anderen kann man davon ausgehen, daß sich das Tief eher abschwächt als vertieft und dadurch auch die Bildung eines Bodentiefs unwahrscheinlicher wird. |
MUß! (Auswahl) |
MUß! (Auswahl) |
MUß! |
MUß! (Auswahl) |
mit: T = Temperatur in °C TP = Taupunkt in °C [nnn] = Druckebene (T[500] heißt: Temperatur an der 500hPa-Oberfläche)
< 29 keine Gewitter 29 - 55 vereinzelte Gewitter > 55 verbreitete GewitterUpdate der Charts: ?
GUT! (Einschränkungen s.o.) |
MUß! |
Es gibt von jeder Kategorie zwischen 25 und 50 Bilder. | |
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Hohe Wolken | |
Mittelhohe Wolken | |
Tiefe Wolken | |
Wolken mit großer vertikaler Erstreckung |
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Sowie:
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